Laufen und das Gefühl

Ja, es geht um die Welt des (Lauf-)Sports.

Perpeto Mobil! 07.04.2020 

Das es nicht so ganz ohne Widerstände verlaufen würde, hätte mir ein aufmerksamer Blick in in den Namen des Turnvereins eröffnen können: Er hieß Turngemeinde!

Na, wenn im Namen schon das Wort „gemein“ enthalten ist. Was willst Du da erwarten?

Da sagt dir eigentlich schon dein Gefühl, dass es nicht wirklich glatt laufen wird.

Vielleicht war das Gefühl zu dieser frühen Phase meines Seins auch beim Sport noch nicht so geprägt. Doch das sollte sich ändern.

… nun ja, das Gefühl also…, auch beim Laufen? Dabei wissen wir doch seit Loriot, dass selbst beim Eierkochen das Gefühl zu problematischen Ergebnissen führen kann. Trotzdem steckt da doch eine Menge drin, wenngleich es an dieser Stelle nicht um die etwaige Glücksgefühle geht, wenn ich meinen ersten Halbmarathon oder meine ersten 30 min ohne Gehpause oder gar meinen ersten Marathon geschafft habe. Auch alle Sympathisanten außergewöhnlicher zwischenmenschlicher Ereignisse muss ich an dieser Stelle enttäuschen. Nein es geht an dieser Stelle um ein zentrale Aufgabe von Training überhaupt. Es geht um das Entwickeln deines Körpergefühls!

Etwas drastisch formuliert, ich muss schon einer besonderen Neigung unterliegen, um einen permanenten Würgereiz beim oder nach dem Lauf schön zu finden! Das muss nicht nur gefühlt anders laufen können.

Erlaubt mir an dieser Stelle einen besonderen Gruß an die Mannschaftssportler: Nein, man muss nicht nach jedem Lauf ko…, das baut auch selten bis nie die von Euch intendierte Kondition auf. Vielmehr schreckt es ab! Sowohl euch selbst vom Laufen, als auch jene, die eines solchen überfallartigen, körperlichen Unbehagens ansichtig werden.

Und Euch selbst ist es lediglich ein Hinweis, dass Ihr Leiden könnt, mehr nicht!

Laufen heißt nicht Leiden! Gerade nicht!

Wie entwickele ich mein Körpergefühl nun? Letztlich durch üben, üben, üben: Getreu dem Motto, was man nicht übt, klappt nicht! Wichtig beim Üben, die Rahmenbedingungen nicht wesentlich verändern. Das klingt nach Langeweile? Ja, aber nur auf den ersten Blick. Denn Ihr müsst Euch auf Euren Körper einlassen und seine Signale, seine Botschaften verstehen lernen.

Was er sendet ist sehr unterschiedlich und interessant!

Eine erste Botschaft ist beispielsweise, ich bin nicht krank, wenn ich anfange zu schwitzen…

Wenn ich aber viel mehr oder gar nicht schwitze im Vergleich zu einer vergleichbaren Belastung bei ähnlichen klimatischen Bedingungen, dann sollte ich aufmerksam werden.

(zu schwitzen dient der Regulierung der Körpertemperatur)

Ein Körpergefühl zu entwickeln, heißt auch, Gelassenheit im Umgang mit unserer (täglich) wechselnden Leistungsfähigkeit zu entwickeln:

Es gibt Läufe, die fangen gebraucht an und enden auch so!
Tipp: In Würde zu Ende bringen, ggf. verkürzen, aber im Weiteren zunächst nicht lange mit aufhalten.

Dann gibt es Läufe, die fangen gebraucht an und entwickeln sich in der zweiten Hälfte, manchmal auch erst im letzten Drittel.
Tipp: Wohlwollend annehmen, das unerwartete Wohlbefinden nicht durch eine massive Tempoverschärfung überstrapazieren. Der nächste Lauf kommt bestimmt…

Dann gibt es Läufe, die bewegen sich gefühlt vom ersten Meter an auf Weltnivau.
Tipp: Genießen und laufen lassen. Sie sind rar! Aufnehmen, nicht denken, rennen!

Wer diese unterschiedlichen Kategorien von Läufen nicht kennt, läuft meist für ein ruhiges Ausdauertraining zu schnell, immer auf Anschlag. Übrigens eine der häufigsten läuferischen Missetaten, 80% aller Läuferinnen und Läufer verfallen diesem Leichtsinn.

Wer nur sehr kurz oder homöopathisch dosiert läuft, der wird die Variationen seiner Tagesform auch kaum kennen.

Wer die Botschaften seines Körpers gut lesen und interpretieren kann, kann auch die Rahmenbedingungen frei nach Schnauze variieren; denn er weiß stets, was er seinem Körper antut.

Welcher sonstiger Hilfsmittel Ihr Euch bei der Entwicklung Eures Körpergefühls bedienen könnt und was ihr nicht zuträglich ist, erzähle ich Euch Morgen!

Euer Perpeto.Mobi!

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